1 – Die Basics
Essentielle Voraussetzung, damit du dein eigenes Modelabel gründen kannst, sind Grundkenntnisse. Diese bekommst du im Studium oder der Ausbildung in Form von Vorlesungen oder Kursen zur Erstellung von Kollektionen, zur Produktion und zu Eigenschaften von Stoffen. Hier bekommst du also tiefe Einblicke in die Materie und ein ausgeprägtes Fachwissen vermittelt. Es empfiehlt sich sogar, vor einem Studium eine praxisnahe Ausbildung zu machen, um sowohl die praktischen als auch theoretischen Aspekte der Modeindustrie zu kennen. Was häufig in Ausbildungen in Modeberufe fehlt, für die Führung eines Betriebes aber unerlässlich ist, sind betriebswirtschaftliche Grundlagen. Besuche hier Fortbildungen oder Workshops und bereite dich auf deine Aufgaben auf Geschäftsführer*in vor.
2 – Die Modewelt kennen
Unsere Idealvorstellung davon, wie sich so ein eigenes Business anfühlt, ist eigentlich ziemlich blauäugig: Wir gründen, alle wollen unsere tolle Kleidung haben, wir generieren einen riesigen Gewinn und leben unseren Traum. Doch so einfach ist es leider nicht. Bis relevante Umsätze erzielt werden dauert es meist mehrere Jahre. Deshalb arbeiten viele junge Designer*innen in Nebenberufen – in der Modebranche oder in anderen Branchen). Zu Anfang entstehen sehr hohe Kosten, da Stoffe und andere Materialien erst einmal beschafft werden und die Mode produziert werden muss. Eine kleine Kollektion kann zwischen 500 und 10.000 Euro kosten. Um die Kosten möglichst gering zu halten, macht es oft Sinn, mit einem Onlineverkauf zu starten. Das minimiert auch das Risiko eines eigenen Ladengeschäftes.
3 – Von der eigenen Mode leben
Neben einem starken Willen, ausreichend Durchhaltevermögen und guten Nerven brauchst du ein klares Profil, um von deiner Mode leben zu können. Recherchiere deine Konkurrenz und erfolgreiche, große Labels. Das kann dir helfen, aus Fehlern zu lernen und eventuelle Schwachstellen anderer Labels zur Besonderheit deines Labels zu machen. Große Modehändler*innen haben oft „aggressive“ Preise, mit denen kleine Labels nicht mithalten können. Daher sollte der Fokus also auf einem eigenen, ausgefallenen Design und hochwertiger Verarbeitung liegen – hebe dein Alleinstellungsmerkmal hervor!
Natürlich sind auch die Zahlen entscheidend: Errechne dir, wie oft du welches Produkt verkaufen musst, um einen Gewinn erzielen zu können.
Unabdingbar bei der Führung eines Geschäftes ist auch das Netzwerk: Finde und halte Kontakt zu anderen Designer*innen, Betriebswirt*innen und der Startup-Szene. Hier kannst du Erfahrungen austauschen und hilfreiche Tipps von anderen bekommen.
4 – Die Modemarke aufbauen
Auch hier steht wieder die Recherche im Vordergrund, denn man muss das Rad nicht neu erfinden: Schau dir an, wo andere Labels ihre Mode verkaufen, wie andere Labels Werbung machen und analysiere deine Zielgruppe. Dein Name und dein Logo sollen sich ihnen einprägen. Lasse, wenn nötig, beides beim Patent- und Markenamt registrieren. Die Marke, die damit aufgebaut wird, ist ein wichtiger Bestandteil deines Labels. Mit ihr kannst du eine Geschichte erzählen. Stehen deine Kleider für eine bestimmte Wertvorstellung? Sollen sie eine Nachricht vermitteln? Mit deiner Kollektion kannst du diese Marke dann sichtbar machen und nach deren Planung deine Designs skizzieren, Materialien kaufen und Stücke herstellen. Dann kann der Verkauf beginnen!
Business Model Canvas
Das klingt alles schon ganz gut für dich, aber du brauchst einen konkreteren Plan? Kein Problem! Dabei hilft dir das Business Model Canvas. Eine Vorlage dafür findest du z.B. hier.